Keine Alternativen zu Google AdWords?

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In den letzten Tagen habe ich mich vermehrt mit den eigenen Webseiten beschäftigt, da ich musste. Die Weihnachtszeit steht vor der Tür und möchte ich auch meine anderen Projekte ausweiten. Dazu war es von Nöten auch selbst Werbung zu schalten, um eine höhere Reichweite zu erzielen. Das ganze kostet natürlich auch Geld. Insofern darf das ganze nicht aus dem Fenster geworfen sein. Um ehrlich zu sein habe ich mir zwei mögliche Alternativen zu Google AdWords angesehen. Google AdWords nutze ich nun schon sehr sehr lange und bin wirklich immer damit zufrieden gewesen, zumindest außerhalb des Punktes der Kosten. Denn teuer ist es schon, weil ein einzelner Klick bis zu 1,00 Euro kosten kann, wenn man bei Suchbegriffen mit hohen Rankings werben will, sogar weitaus mehr. Ob sich durch den hohen Preis aber gleichzeitig dann auch ein Erfolg einstellt bleibt mal dahingestellt. Jedenfalls habe ich versucht zwei Alternativen einmal auszutesten: AdCocktail.com und Contaxe.com.

Beide Anbieter versprechen günstige, seriöse Werbung innerhalb Ihres Netzwerkes. Doch was hält dieses Versprechen? Bieten die genannten Anbieter wirklich eine Alternative zur Google Werbung? Das möchte ich in den nächsten Zeilen ein wenig genauer erläutern.

AdCocktail

AdCocktail wirkt auf den ersten Blick auch vom Design der Webseite wirklich seriös. Die Anmeldung war problemlos innerhalb weniger Minuten abgeschlossen. Als nächstes richtete ich mir eine Webseite ein und wollte dann eine Textlinkwerbung erstellen. Doch bevor das möglich war musste ich natürlich etwas Geld einzahlen. Die Einzahlung konnte problemlos mit PayPal vorgenommen werden. Der Mindesteinzahlungsbetrag für eine Kampagne betrug 10 Euro. Das war auf jeden Fall schon einmal ein Schäppchen. Ich kenne sonst keinen Anbieter, bei dem ich Werbekampagnen für 10 Euro starten könnte. Dazu jedoch später noch mehr.

Nachdem dann die Einzahlung getätigt war konnte ich also meine Kampagne, in diesem Fall Textlinkwerbung, erstellen. Hier fiel mir auch direkt der erste negative Punkt auf. Wo ist die Auswahl der Suchbegriffe oder Kategorien von Webseiten? Ich konnte keine Auswahl treffen. Das heißt im Endeffekt, dass ich ebenso wenig bestimmen konnte, auf welchen Webseiten meine Werbung geschalten wird. Außerdem hatte ich keine Auswertungsmöglichkeit vorgliegen. Ich habe danach gesucht wie bekloppt und konnte nichts finden, wie oft meine Werbung nun eingeblendet wurde oder wie oft geklickt wurde. Wie ich nun einige Tage später herausgefunden habe, lag das daran, dass nur die Klicks registriert werden. In der Logdatei steht für jeden Klick die Webseite von der dieser ausgeführt worden ist. Leider fehlt mir hier immernoch die Anzeige, wie oft die Werbung eingeblendet worden ist. Vielleicht bin ich auch einfach zu blind um es zu finden. In meinen Augen ist das ein krasser Nachteil als Webseitenbetreiber. Ich habe im Prinzip keine Steuerungsmöglichkeiten für diese Werbekampagne. Der Vorteil: Die Werbung ist wirklich günstig. Es gibt classic Textlinkkampagnen für 0,01 Euro pro Klick (Forced Klicks) und Premium Textlinkkampagnen für ab 0,04 Euro pro Klick. Das heißt der TKP variiert zwischen 10 und 40 Euro. In der heutigen Zeit sind das definitiv sehr geringe Preise. Das geht allerdings auf Kosten der Einstellungsmöglichkeiten. Ob das nun ein Vorteil ist, muss jeder für sich entscheiden. Ich persönlich finde diese Art der Werbung keine Alternative zu Google AdWords, zumal hier auch hohe Provisionsanteile anfallen je nach Einstellungen.

Contaxe

Contaxe kenne ich persönlich von einigen Seiten schon selbst als Leser. Dort werden immer kontextsensitive Inhalte angezeigt, welche mit einem Javascript vor ausgeben der Seite geladen werden. Dadurch bekommen die vorhandene Seiten automatisch vordefinierte Links. Von der Idee her gut, von der Ausführung her fand ich das damals als Webseitenbetreiber der Werbung schalten hat lassen, nicht so gut. Ich habe für meine Keywords relativ wenige Links erhalten und die Ladezeit der Seite ist sehr hoch gegangen mit dem Implementieren. Wobei ich allerdings zugeben muss, dass dies ein paar Jahre zurückliegt. Nun wollte ich Contaxe dann also mal als Werbender versuchen. Contaxe ist im Gegensatz zu AdCocktail nicht ganz so günstig. Hier muss eine Mindesteinlage von 50 Euro erfolgen. Auch das kann bequem mit PayPal erfolgen. Allerdings fallen hier Gebühren an auf die Einzahlung, die allerdings nicht angekündigt waren. Ich konnte zumindest keinen Hinweis finden. Letztendlich wurden mir von 50 Euro um die 2 Euro abgezogen. Da ich dann aber keine 50 Euro auf dem Konto hatte, konnte ich auch keine Kampagne starten. Ich musste also erneut einzahlen mit der Mindesteinzahlung von 5 Euro. Das hätte man anders regeln können in meinen Augen.

Nach der Einzahlung habe ich dann eine Webseite angelegt und meine Textlinkwerbung. Das ging relativ einfach von der Hand und ich hatte auch keine Probleme. Ich stellte dann pro Anzeige die entsprechenden Keywords an. Darauf habe ich vergebens danach gesucht, dass ich entweder ein Tagesbudget oder eine Klicklimitation einstellen kann. Leider hatte ich nichts gefunden, sodass ich den Kundenservice kontaktiert habe. Die Antwort kam auch relativ schnell, allerdings betrübte diese Antwort etwas. Eine solche Einschränkung wäre nur bei Bannerwerbung möglich, die ich aber nun partu nicht schalten will, weil Bannerwerbung einfach nicht mehr das bester ist. Dazu aber hier nicht mehr Details, das würde den Artikel sprengen. Ich dachte mir nun also, dann versuche ich es hier ähnlich wie bei Adcocktail auf gut Glück. Immerhin habe ich bei Adcocktail bei der Premium Werbung vielleicht 3 – 4 Klicks am Tag, was aber auch an dem geringen Preis liegen wird. Das erste Problem was sich mir schon auftut bei Contaxe, der Mindestpreis für Textlinkwerbung liegt pro Klick bei 0,10 Euro. Also fast das 2,5fache von Adcocktail, aber dennoch billiger als AdWords. Ich habe mich also für einen Maximalpreis von 0,15 entschieden, damit ich auch einige Klicks erhalte. Ich ließ die Kampagne dann ein paar Stunden am Tag laufen. Als ich dann am Abend wieder rein schaute, waren bereits 4 Euro weg und ich hatte um die 60 Klicks erhalten. Ein fairer Preis muss ich sagen. Am nächsten Tag habe ich aber einen Schock bekommen. Am Abend hatte ich dann an einem Tag 260 Klicks erhalten zu 14 Euro Kosten. Damit hatte ich fast die Hälfte meines Budgets innerhalb von 2 Tagen ausgegeben.

In meinen Augen hätte hier eine Limitierung der Klicks sehr geholfen, so hätte ich die Klicks gleichmäßig auf viele Tage verteilen können. Da dies aber nicht möglich war muss ich auch bei Contaxe als Fazit ausgeben, dass es nicht als Alternative zu Google AdWords dienen kann. Mit beiden Alternativen war ich weniger zufrieden. Genau aus diesem Grund kann ich leider keinen der Anbieter weiterempfehlen. Ich habe mich mittlerweile intensiver mit meinen Adwords Kampagnen auseinandergesetzt, um die Keywords auf die Preise zu optimieren. Davon habe ich zumindest am Ende mehr, als von den beiden hier dargestellten Werbenetzwerken. Für meine Bedürfnisse zumindest passte das gar nicht. (Mein Hauptaugenmerk liegt und lag immer auf den Textlinks)

Vielleicht hat jedoch der eine oder andere von den Lesern andere Erfahrungen mit den Anbietern sammeln können. Über eure Meinung zum Thema (auch hier nicht genannte Anbieter) würde mich sehr interessieren.

7 Kommentare

  1. Hallo Maite,

    danke für deinen Beitrag und das Lob zum Artikel.

    Ich habe selbst Facebook Ads genutzt. Allerdings muss ich dazu sagen, dass mir die Google Werbung besser gefällt. Das Problem ist zum Beispiel bei Nischenthemen, dass es keine Kriterien zur Auswahl der Personen, die die Werbung sehen sollen, gibt.

    Sagen wir zum Beispiel du suchst Personen, die sich für 6. Liga Fussball interessieren. (Extrem übertrieben dargestellt!)

    Dann musst du entsprechende Interessen bei Facebook eingeben. Es wird aber sehr wenig Personen mit dem Interessengebiet geben.

    Insofern bleibt die Alternative ein Allgemeines Thema wie Fussball anzugeben. Dadurch wirst du allerdings viele Klicks erhalten die einen hohen Streufaktor haben. Dadurch steigt der Kostenpunkt der Kampagne um einiges an und damit auch die Bouncerate der Besucher.

    Beschäftigt sich die Webseite allerdings mit Mainstream Themen, könnte man es als Alternative betrachten. Da ich aber nicht Mainstream habe (Es geht in diesem Beitrag nicht um diese Webseite hier), war es nicht interessant. Bzw. ich finde auch das Social Network Ads generell nicht so zielstrebig ist, wie zum Beispiel Google SERP (Search Engine Result Page = Suchergebnisseiten) Ads.

  2. Vielen Dank für die ausführliche Übersicht.

    Die Alternativen/Ergänzungen zu AdWords sind ja wirklich knapp. Zwar gibt es noch andere Anbieter, dort liegt die Mindest-Abnahme bei Klicks jedoch bei 2.000 bis 5.000 und diese werden mit je 1 Euro berechnet.

    Den Hinweis auf das fehlende Tagesbudget kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Wenn Dir 1 Klick einen bestimmten Betrag wert ist, weil sich daraus ein gewisser Umsatz ergibt, dann ist es doch (Lieferbakeit des Produktes vorausgesetzt) sogar angenehmer, Du hast Dein Monats-Budget nach einer Woche (oder 2 Tagen) verbraucht und über den daraus resultierenden Umsatz Dein Geld auch eher verdient, oder?

    1. Hallo Oliver,

      danke für deinen Kommentar. Tut mir leid, dass ich diesen erst heute freischalten und beantworten konnte, hatte viel um die Ohren.

      Zu deinem Ansatzpunkt des Budgets:
      Das ist korrekt, wenn man etwas verkauft. Es gibt aber auch Seiten, bei denen nichts verkauft wird und nur Besucher generiert werden sollen. Davon besitze ich einige Seiten. Daher ist es für mich schon wichtig, dass die Kosten nicht exponentiell zum Nutzen sind. Wenn ich einen Onlineshop hätte, hättest du natürlich vollkommen Recht. So ist es für mich allerdings eher kontraproduktiv.

      Gruß
      Ronny

  3. Also ich halte von Adwords erstmal gar nichts.

    Das liegt zunächst daran, dass
    a) meine Kunden (Studenten) Werbung eh blockieren und
    b) die Großen wie Amazon oder ebay sowieso alles wegkaufen, was so gibt. Googelt mal zum Spaß nach „Atombombe kaufen“. Ergebnis: „Atombombe kaufen auf ebay“

    1. Das ist ein krasses Beispiel *grins* Aber grundsätzlich das das Problem, dass man keinen vernünftigen Alternativanbieter hat. Alles was ich bisher getestet habe, kann nicht mithalten, auch nicht Facebook Ads. Dementsprechend hat man die Wahl die Webseiten manuell zu finden und mit denen zu verhandeln oder AdWords zu nehmen. Ersteres kann dementsprechend aber auch teurer Ausfallen, ist zumindest meine Erfahrung.

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